Eucharistie und Priesterberuf

 

†ber dieses Thema soll ich bei dieser ersten Feierstunde vor dem ausgesetzten Allerheiligsten fŸr Ordens- und Priesterberufe in der Heimat und in der Weltkirche zu euch, liebe BrŸder und Schwestern, sprechen.

Ein wichtiges und ungemein aktuelles Thema ist das, wenn man bedenkt, dass in diesem Jahr im Salzburger Dom kein einziger Priester geweiht wird und wenn man bedenkt, dass der Priestermangel immer grš§er wird. Dabei gilt heute noch genauso wie vor 50 Jahren das Wort des gro§en Berliner Gro§stadtapostels Dr. Carl Sonnenschein: ãEuropa braucht Wirtschaftsfachleute, sie braucht IndustriekapitŠne, sie braucht €rzte und KŸnstler. Die Welt braucht aber auch Menschen, die dem einen Wesentlichen dienen – Menschen, die noch ein Wort haben, wenn alle Worte dieser Welt nutzlos geworden sind; Menschen, die dann noch den Augen einen Glanz verleihen, wenn alle Sterne verlšschen; Menschen, die dann noch einen Brunnen finden und ausheben, wenn alle Stršme dieser Welt versiegen.Ò Und sollten wir nicht gerade in unserer Zeit wieder an das Wort eines begnadeten Seelsorgers, des hl. Pfarrers von Ars, denken: ãLass ein Dorf 20 Jahre ohne Priester: Man wird dort die Tiere anbeten!Ò Man muss dieses sorgenvolle Wort eines Heiligen richtig verstehen, dann erkennt man: Es stimmt und es bewahrheitet sich heute immer mehr, weil in priesterlos gewordenen Dšrfern gar nicht weniger als etwa in St. Pauli in Hamburg, dem Trieb, dem Sex, der Sucht und Leidenschaft in fast untermenschlich tierischer Weise gehuldigt und hemmungslos gedient wird.

Denken wir aber auch an die Tatsache, dass dort, wo kein Priester mehr vorhanden ist, notwendigerweise das ewige Licht vor dem Tabernakel erlischt: Es ist niemand mehr da, der den Auftrag Christi beim Letzten Abendmahl erfŸllen kann: Tut dies zu meinem GedŠchtnis! Denn nur die Priester haben auf Grund der sakramentalen Weihe Auftrag und Vollmacht, Brot in den Leib Christi, Wein in das Blut Christi zu verwandeln und so das Kreuzesopfer Jesu Christi, diese Quelle von Gnade und Segen, von Trost und Frieden, gegenwŠrtig zu setzen. Das Sakrament der Priesterweihe und das allerheiligste Altarssakrament gehšren unzertrennlich zusammen und das eine kann nicht ohne das andere existieren. Zur Ausspendung des Altarssakramentes in der hl. Kommunion kann notfalls der Bischof auch Laien beauftragen, nicht aber zum Konsekrieren von Brot und Wein in der Wesensverwandlung. Dazu braucht es die Priesterweihe, in der allein die wahrhaft priesterliche Vollmacht des ewigen Hohenpriesters Jesus Christus Ÿbertragen wird: die SŸndenvergebungsgewalt und die Wandlungsgewalt!

Was es wohl brŠuchte, um den Priestermangel zu Ÿberwinden? Sicher und zu allererst mehr Gebet, weil die Gnade des Priesterberufes eben unverdiente und unverdienbare Gnade Gottes ist, die erbetet werden muss.

Sicher brŠuchte es dann vor allem auch mehr HochschŠtzung des Priesterberufes, denn was man nicht schŠtzt, das strebt man nicht an. Ich meine jetzt nicht nur, dass der Priesterberuf von den Berufenen selbst wieder mehr geschŠtzt werden mŸsste, ich meine, dass auch die GlŠubigen, unter ihnen ganz besonders auch die Eltern eines von Gott zum Priesterstand berufenen Sohnes diesen heiligen Beruf wieder mehr schŠtzen mŸsste. Mir ist da das tŠgliche Gebet eines Vaters fŸr seinen Sohn wŠhrend der Vorbereitung auf das Priestertum untergekommen, das mich selbst ergriffen hat, weil es mir zeigte: so Šhnlich hat mein Vater, hat meine Mutter in Ergriffenheit es geschŠtzt, dass Gott zuerst einen ihrer Sšhne, dann einen zweiten und schlie§lich noch einen dritten zum Priestertum berufen hat.

Das Gebet dieses Vaters eines Priesterkandidaten lautet so:  - Gebet leider nicht verfŸgbar!